Erkennung von Kopf- und Halskarzinomen

Kurzbeschreibung

Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um Biomarker, die eine klinische Diagnose ermöglichen. Durch die Bestimmung der eukaryotischen Initiationsfaktoren lässt sich eine Überlebensprognose für Betroffene von Kopf und Nacken Plattenepithelkarzinomen ableiten.

Beschreibung/Hintergrund

Plattenepitelkarzinome des Kopf-Hals-Bereiches (HNSCC) entstehen in der Schleimhaut der Mundhöhle des Rachens, des Kehlkopfs und der Nasennebenhöhlen. Jedes Jahr werden weltweit über 68 000 Patienten neu mit HNSCC diagnostiziert. Die Mortalitätsrate wird auf 40-50 % geschätzt. HNSCC ist durch außergewöhnliche intra- und intertumorale genetische Heterogenität charakterisiert, was die unterschiedlichen Reaktionen der Patienten auf eine HNSCC Therapie erklärt. Das verdeutlicht die Notwendigkeit der Bereitstellung von Therapien bei der Behandlung der HNSCC.

Lösung

Die Erfinder untersuchten den Einsatz von eukaryotischen Initiationsfaktoren (eIFs) als Biomarker für Epithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich. Insbesondere untersuchten die Erfinder die mRNA Expressionsdaten von 279 an HNSCC erkrankten Patienten. Sie beobachteten, dass Patienten mit hoher Expression aller Untereinheiten der eIF2 und niedriger Expression der eIF2AK1/HRI Kinase ein insgesamt geringeres Überleben zeigten. Ebenso fanden sie heraus, dass eine Hochregulierung aller Untereinheiten von eIF2 und eine Herunterregulierung von eIF2AK1/HRI, verglichen mit Kontrollen, indikativ für HNSCC ist. Die Erfinder erkannten, dass die Behandlung mit dem eIF2S1/eIF2α Inhibitor Salubrinal zu einer Reduktion der Zellviabilität in vitro und in 3D-Organoid-Experimenten führt. Somit ist eIF2α eIF sowohl als molekularer Marker als auch im therapeutischen Bereich für HNSCC nützlich.

Letzte Änderung: 03.04.2023 - Ansprechpartner: Gerald Böhm